E-Auto im Urlaub

Reisen mit dem E-Mobil: Geht doch!

Entspannt mit dem E-Auto im Urlaub reisen

Das gängigste Vorurteil: Elektroautos sind nur etwas für die Stadt, aber nichts für Langstrecken. SWD-Mitarbeiter Ingo Büchel erlebte auf seiner Urlaubsreise an den Gardasee das Gegenteil.

Mit einem Hyundai Ioniq 5 (Leistung: 170 PS, 58-kW-Batterie, Reichweite: 400 Kilometer) reiste SWD-Mobilitätsexperte Ingo Büchel im letzten Sommer mit Kind, Kegel und null Emissionen von Düren bis an einen der beliebtesten Ferienorte der Deutschen: den Gardasee. Unterwegs machte die Familie durchweg positive Erfahrungen – und das nicht nur, weil die öffentliche Ladeinfrastruktur auf den rund 1.000 Kilometern überall gut ausgebaut ist.

Geplant sorgenlos Reisen

Als bereits erfahrene E-Mobilisten haben sich Büchels für die Slow-Travel-Variante entschieden. Und die geht so: Auf freier Strecke entspannte 120 bis 130 km/h als Zieltempo anpeilen, um die Batterie zu schonen und sicher anzukommen; alle 250 bis 300 Kilometer den Akku für die nächste Etappe aufladen und dafür auch mal von der Autobahn abfahren, um mehr von der Umgebung zu sehen als nur das Verkehrsbegleitgrün. Auf dem Hinweg legte die Familie dafür einen Sightseeing-Stopp in Würzburg ein und auch die Übernachtung in Innsbruck war geplant. Bei der Gelegenheit wurde der Hyundai auf einem kostenlosen E-Ladeplatz abgestellt, angeschlossen und geladen – getreu dem Grundsatz aller E-Mobilisten: Steht er, dann lädt er. Lässt man die Übernachtung mal außer Acht, benötigten die Büchels für die rund 1.000 Kilometer zum Gardasee inklusive Ladezeiten gute 13 Stunden – etwa anderthalb Stunden mehr als mit einem Verbrenner üblich. Weil man mit dem E-Auto nicht einfach spontan jede Raststätte zum Laden anfahren kann, hat Ingo Büchel seine Reiseroute via Google Maps durchgeplant und mögliche Ladepunkte als Favoriten in seiner Lade-App eCharge+ gespeichert.

Mit dem Anbieter hat der Dürener einen Autostromvertrag ohne Grundgebühr abgeschlossen. Die App ermöglicht es ihm, an mehr als 500.000 öffentlichen Ladepunkten in Europa zu laden und bequem per hinterlegtem Bankeinzug zu bezahlen. An den Ladesäulen wird überall derselbe Preis für die Kilowattstunde verlangt – E-Roaming macht’s möglich. Ohne Vorab-Registrierung kann das Ad-hoc-Laden mit EC- oder Kreditkarte sonst sehr teuer werden.

Flexibel bleiben

Das Navigieren überließ Ingo Büchel dem Bordsystem seines Ioniq 5. Es gibt aber auch Lade-Apps anderer Anbieter, mit denen man seine Route direkt planen und an Google- oder Apple-Maps schicken kann. Der große Vorteil von Apps: Sie finden damit immer schnell den nächsten freien Ladepunkt. Auf der Heimreise über den Brenner landeten Büchels beispielsweise unverhofft im Parkhaus eines Outlet-Centers, wo die E-Autos vor den 150-kW-Ultraschnellladepunkten Schlange standen. Ihre Chancen, bald an die Reihe zu kommen, waren gering. Die App zeigte zehn Kilometer weiter den nächsten Schnelllader an – allerdings mit
nur 50 kW. Kein Problem für Slow-Traveler: Nach 30-minütigem Picknick vor spektakulärer Alpenkulisse ging es mit halbvollem Akku weiter bis zum nächsten Ladestopp – dann eben schon nach 150 Kilometern.

Einen Plan B haben

Überfüllte Ladesäulen oder gar Reichweitenangst waren für den E-Mobility-Berater natürlich kein Thema, zumal er sich für jede Ladesäule auf der geplanten Route bereits vorher einen Plan B und sogar C überlegt hatte. Zur Sicherheit hat Ingo Büchel auch noch zwei weitere Apps anderer Roaming-Anbieter auf seinem Smartphone, gerade im Ausland rät er dazu. Denn nicht an allen beliebten europäischen Reisezielen ist die Ladeinfrastruktur schon gut aufgestellt, es gibt teils große regionale Unterschiede. In Norditalien aber sind E-Mobilisten auf der sicheren Seite, vor allem in Südtirol und im Trentino – der Region am Gardasee. Dort quartierten sich Büchels mit einer befreundeten Familie für zehn Tage in einem Hotel in Moniga del Garda ein, das zufällig zwei Ladepunkte hatte. Schlappe zehn Euro verlangte der Gastgeber für eine Akkuladung, die sonst das Doppelte gekostet hätte. Beim Besuch der Oper „Barbier von Sevilla“ in der Arena di Verona begeisterten das Ehepaar Büchel ganz besonders die Gratis-E-Parkplätze ohne Zeitlimit mitten im Herzen der romantischsten Stadt Italiens. Die Heimreise mit Zwischenstopp in Lermoos am Fuß der Zugspitze und einer Übernachtung in Straßburg planten die Dürener so unverkrampft wie den Hinweg. Seinen alten Verbrenner vermisst Ingo Büchel gar nicht. Mit guter Planung ist das Reisen im E-Auto um ein Vielfaches chilliger. Dann darf es auch etwas länger dauern.

TIPPS VOM PROFI

Für die Urlaubsreise im E-Mobil hat Ingo Büchel drei Tipps:

  • Planen Sie die Etappen anhand des Realverbrauchs. Nehmen Sie also nicht die Herstellerangaben, sondern Ihre Erfahrungswerte der letzten Fahrten.
  • Außerdem sollte immer genügend Rest-Reichweite im Akku sein, um notfalls eine andere Ladesäule anzusteuern. 20 Prozent Füllstand sind ein guter Richtwert.
  • Sie müssen keine Angst haben, mit leerem Akku liegenzubleiben: Wer den Bordcomputer im Auge behält und die Warnhinweise beachtet, dem sollte das nicht passieren.

Deutschlandweit e-tanken

Autostrom über Ihren Haushaltsstrom

Für das Tanken an öffentlichen Ladesäulen benötigen Sie keinen Autostromvertrag mehr. Schalten Sie einfach kostenlos die Autostrom-Option für Ihren Haushaltsstromtarif frei und laden Sie günstig in ganz Deutschland.

SWD-Ladestationen finden

Ladesäulen auf einem Blick

Alle SWD-Ladestationen für Elektrofahrzeuge finden Sie auf dieser Google-Maps Karte.
Bei Klick auf den Button werden Sie zu Google Maps weitergeleitet.