- 900 Photovoltaik-Elemente liefern zusätzlich Sonnenstrom
- Wärmeenergie und Stromversorgung: CO²-neutral durch klimaschonende Holzpellets und Photovoltaik-Anlage.
Düren, den 23. Juni 2021
Nachhaltige Wärmeversorgung für über 630 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte im Franziskus-Gymnasium Vossenack
Die Stadtwerke Düren (SWD) versorgen das Franziskus-Gymnasium sowie das dazugehörende Kloster und Internat in Vossenack ab sofort mit CO² sparender Wärme. Basis hierfür bildet eine moderne Holzpelletanlage, welche die SWD als regionaler Energieversorger vor Ort errichtet haben. Die umweltfreundliche Wärme-Gewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt die bisherige, veraltete Ölheizung des Schulkomplexes in Vossenack-Hürtgenwald. Die neue Anlage mit einer Leistung von 800 Kilowatt deckt den jährlichen Energiebedarf von fast 1,5 Millionen Kilowattstunden umweltschonend und energieeffizient. Bislang waren 200.000 Liter Öl erforderlich, um den ursprünglichen Verbrauch von rund 2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr sicherzustellen. Etwa 17.000 Quadratmeter umfasst das zu versorgende Areal, wozu die Schule, das Internat, das Franziskus-Kloster sowie die separate Küche zählen. Für die SWD stellt die neue Anlage einen weiteren Meilenstein dar: Bereits seit 2015 versorgt das Unternehmen den Merzenicher Ortsteil Morschenich-Neu und damit rund 100 Gebäude mit Hilfe einer klimafreundlichen Holzpelletanlage.
Wie funktioniert die neue Holzpelletanlage?
Zwei Holzpelletkessel mit einer Gesamtleistung von 800 Kilowatt wurden auf dem Gelände des Franziskusareal in Containerbauweise errichtet. Über ein Fallrohr rieseln die 25 Millimeter kleinen Pellets je nach Bedarf in die beiden Kessel. Mithilfe eines Heißluftföhns werden die kleinen Holzstückchen dort zum Brennen gebracht. Ist der Brand einmal entfacht, werden die nachfolgenden Holzpellets nur noch nachgeschoben. Das Feuer erhitzt das Heizungswasser auf eine Temperatur von 80° Grad. Durch eine 30 Meter lange Fernwärme-Leitung wird dieses in die Gebäude geleitet und versorgt das Areal mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Aktuelle Daten zur Anlage und deren Leistung sind aus der Ferne sekundengenau abrufbar. Im Bedarfsfall ist eine Steuerung über mobile Endgeräte möglich.
Die Anlage besitzt 54 Tonnen Lagervolumen für Holzpellets und einen Pufferspeicher für erhitztes Wasser von insgesamt 25.000 Litern. Mit 335 Tonnen Holzpellets wird der jährliche Energiebedarf von 1,5 Millionen Kilowattstunden für den Franziskus-Komplex gedeckt. Die Anlage ist ganzjährlich im Betrieb.
SWD investierten 650.000 Euro
Die Stadtwerke Düren haben rund 650.000 Euro in die Errichtung der Anlage investiert: Für das Franziskusgymnasium sind keine Investitionskosten angefallen. „Neben den hohen CO²- und Kosteneinsparungen, ist die Wirksamkeit der Kesselübertragung ein zentraler Aspekt. Während Ölkessel eine Wirksamkeit von 75% bei der Wärmeübertragung an das Leitungsnetz aufweisen, erreichen Holzpelletkessel 90% Wirksamkeit. Somit geht deutlich weniger Wärmeenergie verloren,“ ergänzt Marcus Seredyn, verantwortlicher Projektleiter von den SWD.
„Es entspricht durchaus unserer franziskanischen Spiritualität, der gesamten Schöpfung in Ehrfurcht zu begegnen und sie wie ein kostbares Gut in den Händen der Menschen zu bewahren. Den SWD danken wir von Herzen dafür, dass wir unseren Teil zum Erhalt des Klimas in der Nordeifel erkannt und realisiert haben,“ betont Pater Peter vom Franziskaner-Ordern, zugleich Geschäftsführer der Franziskus-Stiftung.
„Der CO²-Ausstoss wird deutlich reduziert und unsere Wärmeversorgung kostengünstiger, was uns in der Entscheidung für die neue Anlage bekräftigt hat.“
Weiteres Leuchtturmprojekt für die Region
„Wir freuen uns sehr, nach Morschenich-Neu, auf dem Gelände des Franziskus-Gymnasiums nun unsere zweite Holzpelletanlage in Betrieb zu haben. Die beiden Anlagen könnten zusammen über 250 Einfamilienhäuser mit umweltschonend Wärmeenergie versorgen. Bei den Stadtwerken Düren sind wir zuversichtlich, dass neben diesem neuen Leuchtturmprojekt zukünftig noch weitere Holzpelletanlagen zur nachhaltigen Wärmeversorgung im Dürener Raum zum Einsatz kommen,“ bekräftigt Heinrich Klocke, Geschäftsführer der Stadtwerke Düren. „Dies ist ein weiteres Beispiel im Rahmen der Umsetzung unserer Unternehmensphilosophie: Wir gestalten die Energiewende für die Menschen vor Ort!“
Photovoltaikanlage liefert seit Juni Sonnenstrom
Zusammen mit der Errichtung der Holzpelletanlage zur Wärmeversorgung betreiben die SWD vor Ort auch eine Photovoltaikanlage zur Stromversorgung für das Gelände des Franziskus-Komplexes. Auf den Dächern der Gebäude wurden in den letzten Monaten rund 900 Solar-Panele der Rurenergie GmbH installiert, die insgesamt über eine Leistung von etwa 300 Kilowatt-Peak verfügen. Rein rechnerisch kann der Jahresstrombedarf des Franziskus-Komplex in Vossenack mit dem daraus gewonnen Strom gedeckt werden. An dunklen oder verregneten Tagen erzeugt das Sonnenkraftwerk weniger Strom. Dann wird aus dem Netz nachgespeist.
„Insgesamt werden dadurch jährlich zusätzlich mehr als 100 Tonnen Co²-Ausstoß eingespart“, ergänzt Thomas Zerres, Geschäftsführer der Rurenergie. Hiervon entfällt fast die Hälfte auf die Stromgewinnung vor Ort und der Rest erfolgt durch Einspeisung aus dem Netz der Stadtwerke.
Die SWD haben auch für die Photovoltaik-Anlage die Betriebsführung übernommen und sind der Lieferant für den Sonnenstrom. Durch das Modell spart der Franziskus-Komplex neben den Investitionskosten zusätzlich auch die anfallenden Netzentgelte.
Der Jahresbedarf an Wärmeenergie und Strom werden auf dem Gelände des Franziskaner-Komplexes nun bilanziell CO²-neutral gewonnen. Er wird damit zum Vorzeigemodell der Region und darüber hinaus. Für die SWD ist es ein weiteres Projekt das zeigt, wie sich die Energiewende vor Ort umsetzen lässt.
Über die Stadtwerke Düren
Mit Ökostrom und CO2-neutralem Erdgas setzen die Stadtwerke Düren GmbH (SWD) für ihre rund 60.000 Kunden aus Düren und der Gemeinde Merzenich ausschließlich auf umweltfreundliche Energie. Damit unterstreicht das Unternehmen sein Engagement bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Heute sind die Stadtwerke Düren ein ganzheitlicher Energiedienstleister, bei dem Umdenken ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Neben der zuverlässigen und nachhaltigen Versorgung mit Strom, Gas oder Wasser gestalten die SWD so dank zukunftsweisender Themen wie Photovoltaik, Wärme-Contracting oder E-Mobilität die Energiewende für die Menschen vor Ort aktiv mit.
Über die Beteiligungen an der Green GECCO GmbH & Co. KG sowie der Rurenergie
GmbH unterstützen die Stadtwerke Düren zahlreiche Projekte rund um den Ausbau regenerativer Energien. Das Umweltmanagementsystem der SWD entspricht der international geltenden Umweltnorm DIN EN ISO 14001, zertifiziert durch den TÜV Nord. Das Unternehmen ist zudem TSM zertifiziert. Seit 2008 wurden die SWD bis einschließlich 2020 vom Energieverbraucherportal jährlich als „TOP-Lokalversorger“ ausgezeichnet, 2020 außerdem von FOCUS-MONEY als „TOP Stromversorger Region Düren“. Die hohe Servicequalität der SWD wird seit 2018 jährlich durch die imug-Auszeichnung „TOP-Performer“ untermauert.
Anteilseigner der SWD sind mehrheitlich die Stadt Düren sowie die zur E.ON gehörende Westenergie AG. Die SWD-Gruppe beschäftigt zusammen mit ihren Tochterunternehmen, der Leitungspartner GmbH und der Energie-Revolte GmbH, rund 290 Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende.