Dynamischer Stromtarif

Dynamischer Stromtarif

Strom zu Spotmarktpreisen

Stromsparen und Energieeffizienz sind viel diskutierte Themen, aber es ist offensichtlich, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien und Elektromobilität zu einem höheren Strombedarf führen wird. Elektroautos und Wärmepumpen ersetzen herkömmliche Verbrennungsmotoren und Ölheizungen, was zu einem Anstieg des Stromverbrauchs führt. Laut einer aktuellen Studie, wird der jährliche Bruttostromverbrauch in Deutschland von unter 600 TWh (2023) bis zum Jahr 2035 voraussichtlich auf bis zu 884 TWh steigen. Um diese steigende Nachfrage zu decken, ist es entscheidend, das Angebot entsprechend anzupassen.

Was ist ein dynamischer Stromtarif?

Beim dynamischen Stromtarif variiert der Strompreis je nach Angebot und Nachfrage auf dem Energiemarkt. Die Strompreise können sich stündlich oder sogar viertelstündlich ändern. Das liegt zum Beispiel an den aktuellen Belastungen des Stromnetzes, der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien oder der Nachfrage am Markt.

Kurzvideo zu dynamischen Stromtarifen

Unterschied: Fixer und dynamischer Stromtarif

Der Unterschied zwischen dynamischen und fixen Stromtarifen ist die Preiszusammenstellung. Ein dynamischer Stromtarif setzt sich aus fixen und variableren Servicepauschalen, Netz- und Messkosten, gesetzlichen Umlagen- und Abgaben und dem dynamischen Arbeitspreis zusammen. Die monatlichen Kosten schwanken also, je nachdem, wieviel Strom zu welchem Spotmarktpreis verbraucht wird.

Wann lohnt sich ein dynamischer Stromtarif?

Bei einem dynamischen Stromtarif kann man immer von günstigeren Strompreisen profitieren, wenn die Nachfrage am Energiemarkt gering ist oder erneuerbare Energien reichlich verfügbar sind.

Ein dynamischer Stromtarif kann sich besonders lohnen, wenn Sie flexibel sind. Das heißt, wenn energieintensive Geräte, wie Waschmaschinen oder Spülmaschinen, zu Zeiten mit niedrigeren Strompreisen betrieben werden können. Meistens ist der Strom zwischen 22 Uhr und 6 Uhr am günstigsten. Mithilfe von Smart-Home-Technologien kann der Energieverbrauch effektiv gesteuert und die Stromkosten stark gesenkt werden.

Vorteile eines dynamischen Stromtarifs

  • Strom zu Spotmarktpreisen einkaufen
  • Von Preisschwankungen profitieren
  • Volle Kostentransparenz
  • Energiewende fördern

Nachteile eines dynamischen Stromtarifs

  • Hohe Preisschwankungen am Energiemarkt möglich
  • Keine fixen Strompreise oder Preisgarantie
  • Stets Strompreise am Markt bewerten und hohe Energieverbräuche gezielt zu Zeiten mit günstigeren Preisen ansteuern
  • Kosten für das intelligente Messsysstem

Was brauche ich für einen dynamischen Stromtarif?

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein dynamischer Stromtarif abgeschlossen werden kann:

  • Installation eines intelligenten Messsystems (Messgerät zur Erfassung des Energieverbrauchs und drahtlosen Datenübertragung an den Energieversorger)
  • in der Regel Installation einer Stromanbieter-App auf dem Smartphone, die eine Überwachung ermöglicht

Intelligentes Messsystem erforderlich

Ein intelligentes Messsystem erfasst automatisch Ihren Energieverbrauch und rechnet den dynamischen Preisbestandteil richtig ab. Das Messsystem überträgt Ihre Verbrauchsdaten in Echtzeit, um eine effiziente Energieversorgung zu ermöglichen. Informationen, wie Sie an ein solches Messsystem gelangen, finden Sie unter der Seite der Bundesnetzagentur.

Energiewende fördern

Dynamische Stromtarife ermöglichen es Verbrauchern, den Stromverbrauch besser an die Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen, wie Wind und Sonne anzupassen. Dadurch kann der Bedarf an konventionell erzeugtem Strom verringert und die Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz erleichtert werden, was die Energiewende im Bestfall mit beschleunigen könnte. Zudem schaffen dynamische Stromtarife Anreize für Investitionen in Energiespeichertechnologien, um überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf zu nutzen. 

Geld sparen

Sie müssen flexibel agieren und den persönlichen Verbrauch aktiv steuern, um von günstigeren Strompreisen zu profitieren. Dafür helfen Smart-Home-Technologien oder intelligente Messsysteme zur automatischen Überwachung des Stromverbrauchs. Verbrauchen Sie Strom immer dann, wenn er günstig ist. Mittags zwischen 11:00 Uhr und 16:00 Uhr ist Strom in der Regel günstiger, weil z.B. die Solaranlagen besonders aktiv sind. Nachts dagegen, zwischen 00:00 Uhr und 6:00 Uhr zahlt man weniger, weil kaum Strom verbraucht wird.

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